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«hinter den gleisen» verheisst selten etwas gutes. denn «hinter den gleisen» liegt sogar noch hinter dem abstellgleis – und als komparativ von «hinter den gleisen» kann ich sowieso nur noch «hinter dem mond» gelten lassen.

item, «hinter den gleisen» liegt das gundeli, ein basler quartier. die schachbrettartige aufstellung der strassenzüge erinnert an la chaux-de-fonds, weitgereiste auch an amerika, und wer hier wohnt, der lebt zusammen mit rund 17’999 mehr oder weniger bunten, kreativen, schrägen, multikultigen und gefährlichen vögeln in einer mittelgrossen volière, losgelöst und abgeschnitten von der übrigen stadt durch zahlreiche bahngleise.

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es lebt sich gut im gundeli – die bewohner prägen das quartier und das quartier prägt seine bewohner. und: das gundeli wächst einem ans herz. es gibt tolle cafés/bars, köstliche spezialitäten aus aller welt, lärmige trams, tief verschleierte frauen, den schuhmacher toni, wunderschöne, billige altbauwohnungen und eine bibliothek. neuerdings auch einen kleinen wochenmarkt und einen reiseführer: leben zwischen bahn und villenviertel steht da auf der titelseite geschrieben.

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