er ahnte es ja schon immer: kleine männer neigen zu übergewicht und glatze. sagte jedenfalls die statistik. und die hatte für ein mal recht. er stand vor dem spiegel und es war morgen früh. hermann meier, achtunddreissig, schütteres haar und schwimmringe.

eigentlich war heute ein feiertag, aber wer kann denn schon auf befehl länger im bett bleiben und schlafen. und überhaupt, wer hat freude an feiertagen?

unter der dusche bemerkte er die veränderung ein erstes mal. sein bauchnabel war entzündet und leicht angeschwollen. er schmiss sich vor den fernseher, zappte auf rtl2 und erlebte das elend der welt im fauteuil: wirbelstürme in amerika, cholera in afrika, armut in asien und osterprozessionen in europa. alles wie gehabt. ein zwei drei cafés später, mitten im werbeblock, kotzte er unverhofft auf den teppich. bleibende erinnerung. der atem ging schwer, die augen verdreht.

der bauch: achtunddreissig jahre lang alles geschluckt und verdaut. klar, gesunde ernährung ist für linke und nette. der wahre mann braucht bier. schwimmringe gehören da halt einfach dazu.

auf ein mal schien der bauch zu wachsen, die haut spannte sich stärker und stärker. ariel für weisse wäsche und panadol gegen schmerzen. er lag da, kotzte, machte in die hose und sein bauch wuchs. dann bohrte sich ein glühender nagel in sein hirn. der bauch platzte, gedärme gesellten sich zur kotze. blut spritzte an die wände. bleibende erinnerung. zum vorschein kam ein ei. ein bunt bemaltes osterei, gewachsen und gereift im schutz des bauches. premier cru sozusagen. ariel ultra löst selbst hartnäckige flecken.